Konzept

 

 Unser Konzept

Wir trainieren Hunde nicht nach dem Prinzip der Rangordnung, da aktuelle Forschungen und die Klärung der Frage nach der Entstehung des Hundes zeigen und darlegen, dass die Bedeutung der Gruppe und des „Alphastatus“ für Hunde vollständig verschwunden ist. Stattdessen betrachten wir den Hund als Individuum mit Emotionen und eigenem Lernhintergrund und helfen ihm mit seinen Ängsten und dem Stress seines Umfeldes entspannt umzugehen.

Daher gliedert sich unser Training mit den Hunden in folgende Gruppen:

 Verhaltenstherapie, um Ängste, Aggressionen, Problemverhalten,

     Hyperaktivität, etc. zu korrigieren

 Allgemeine Erziehung, die die Grundkommandos wie
 „Sitz“, „Platz“, „Komm“, „Nein“, etc. umfasst

 Auslastung des Hundes um sein Wohlgefühl zu steigern,
 Ängste zu verhindern, etc.
 Dazu dienen vor allem Dogdance, Agility, Clicker- und
 Futterdummytraining

 Theoretische Ausbildung des Hundehalters

In der Verhaltenstherapie arbeiten wir vor allem mit Gegenkonditionierungen, da diese sich als einzige als dauerhafte Problemlösung bewährt hat (siehe unten). Sowohl in der Verhaltens-Therapie als auch in der allgemeinen Erziehung spielt das Szenarientraining (s.u.) eine große Rolle. Hier kann das Problem oder die zu trainierende Situation durch Nachstellen der Realität auf den Lernstand des Hundes individuell angepasst werden. Dies ermöglicht dem Hund einen maximalen Lerneffekt. Gerade beim Ausbau von Regulationsfähigkeiten (s.u.) ist eine Überforderung meist ein großer Rückschritt.

Generell bieten wir Einzel- und Gruppentraining an. Am Anfang steht dabei IMMER das Einzelltraining in der gewohnten Umgebung des Hundes. Erst wenn der Hund verstanden hat, was sein Mensch von ihm möchte, kann er ins Gruppentraining, wo er nun sein gelerntes unter der vermehrten Ablenkung durch die anderen Hunde zeigen kann.
Die Lerngeschwindigkeit der Hunde erhöht sich dadurch enorm.
Damit dies für jeden möglich ist, haben wir die Preise für das Einzeltraining entsprechend angepasst und bieten diese im Vergleich zu anderen Hundeschulen günstiger an.

Ohne die Ablenkung der Anderen lernen die Hunde viel schneller und je nach Lernstand können viele Hunde schon nach wenigen Einzellstunden (aber dafür gut vorbereitet) in einer Gruppe trainieren.
Je nach Hund gewöhnen wir den Hund an das Training in einer Gruppe, indem wir erst mit einem weiteren Hund trainieren und die Gruppenstärke langsam steigern.

Da wir eine Zeit lang selbst in einer Hundeschule gearbeitet haben, die das Gruppentraining als Basis hatte, können wir nun sehr gut vergleichen und konnten feststellen, dass sich nach unserem systematischem Aufbau die Gesamttrainingszeit des Hundes bis zur reinen Auslastung halbieren lies.

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Luna und Lucca im Training

Ein paar wichtige Elemente unseres Trainings in einer kurzen Zusammenfassung:
Gegenkonditionierung:

Ein Reiz, der im Hundegehirn  mit Angst verknüpft ist, wird mit Hilfe des vorher antrainierten Clickers mit Glückshormonen überlagert. Diese Methode setzen wir besonders bei Unsicherheiten und Ängsten ein.

Mit jedem Klick wird die Angst/ Unsicherheit gegenüber dem Reiz geringer und der Hund bekommt die Chance die Situation stressfrei neu zu bewerten.

Auf Angst basierende Agressionen wie Bellen, Knurren oder Beißen können mit der Gegenkonditionierung zuverlässig und ohne Druck abtrainiert werden. Der Hund verliert die Ursache (Ängstlichkeit) seines Verhaltens und entwickelt einen positven Eindruck von dem Reiz, der ihn zuvor noch stark gestresst hat.

Ausbau der Selbstregulationsfähigkeiten


Ein Hund (oder besser das Hundegehirn) muss erst lernen mit Bedürfnissen, aufkommenden Stress oder Frustration in einer Form umzugehen, die zu einem Leben unter Menschen passt.
Ein Beispiel: Entdeckt ein Hund ein Wurstbrot am kurz verlassenem Frühstückstisch, muss er seinem Bedürfnis es zu nehmen regulieren, muss mit der Frustration das Brot nicht fressen zu können/dürfen umgehen können (und nicht seine Frustration an der Lieblingspuppe der Tochter  abreagieren müssen). Den Reststress, den er durch die Nichterfüllung des Bedürfnisses hat, muss er ebenfalls regulieren, damit keine stressbedingten Aggressionen aufkommen. Durch einige kleine Übungen lassen sich die Selbstregulationsfähigkeit mit wenig Aufwand stark verbessern.

Szenarientraining

Es gibt viele Situationen, die in einem Hund Angst und Stress auslösen können.

Wir trainieren diese Situationen unter kontrollierten Bedingungen und gewöhnen den Hund daran, wie er sich im Alltag in der jeweiligen Situation verhalten und fühlen soll.
Solche Szenarien sind z.B. die ruhige Begrüßung von Menschen, das entspannte vorbei gehen an anderen Hunden, das auf der Decke liegen bleiben, wenn Gäste die Wohnung betreten u.v.m.

Auslastung:

Jeder Hund braucht ein individuelles Maß an Auslastung um stressresistent und zufrieden zu sein. Die meisten Hundebesitzer versuchen ihre Hunde vor allem körperlich auszulasten, was meist nur zu mehr Kondition beim Hund führt und der Aufwand zur Auslastung nur umso größer wird. Wir betonen die Notwendigkeit der geistigen Auslastung und stellen diese in den Vordergrund. Nur durch Training entsteht das für Hunde so wichtige Wechselspiel aus Frustration und Erleichterung, welches der Hund braucht um sich wohl zu fühlen. Spielen und Bewegung  (körperliche Auslastung) dienen lediglich als Zugabe zur geistigen Forderung des Hundes.

Ausbildung des Hundeshalters

Ein Hund kann leider nicht mit seinem Menschen reden. Daher müssen Hundehalter lernen, welche Zeichen ihnen ihr Hund sendet und diese richtig interpretieren können.
Zudem sind der Hund und sein Mensch die meiste Zeit allein und daher schulen wir unsere Kunden ganz gezielt auch auf theoretischer Basis, damit sie auch im Alltag schnell und richtig reagieren können.